Die historischen Gebäude der Arkonahöfe wurden ab Ende des 19. Jahrhunderts in mehreren Bauabschnitten zunächst in der Kremmener Straße, später am Eckgrundstück zur Wolliner Straße in Berlin-Mitte errichtet. Bis Ende der Zwanzigerjahre wurde das Areal als Weißbierbrauerei genutzt. Ab den Dreißigern und noch bis 2005 wurde auf Teilen der Fläche ein Kino betrieben. In der Nachwendezeit dienten viele Räume als Bürolofts und Ateliers.
Die geplante Revitalisierung der Arkonahöfe als Wohnlofts haben wir städtebaulich und entwurflich in zwei Ziele übersetzt: Zum einen wollten wir die Arkonahöfe als Solitär im Stadtraum stärken, als „Fabrik“, die sich von den angrenzenden Gründerzeithäusern abhebt. Zum anderen sollte die geplante Erweiterung klar ablesbar hervortreten und ein neues Gesamtbild schaffen.
Unser Umbaukonzept sah auf dieser Grundlage die Entkernung bis auf die Gebäudetragstruktur vor, um neue Wohnungsaufteilungen und vielfältige Grundrisse umzusetzen; ferner das „Freischälen“ der Straßenfassaden vom Kratzputz mit anschließendem „Tünchen“ der Bestandsfassade mit einem einfachen Kalkanstrich, um so die lebendige und massive Ziegelstruktur offenzulegen; und schließlich die Verknüpfung der städtebaulichen Proportionen im Block mit zwei aufgestockten Obergeschossen entlang der Kremmener Straße.
Die Struktur der Fassade übernimmt die Proportionen des Bestandsgebäudes. Die Aufstockung setzt sich über ein einfach gestuftes Betonfertigteilgesims vom Bestandsgebäude ab und wird straßenseitig mit einem grobkörnigen Rauputz erstellt. Entlang der Ecke wird das Bild des Fabriklofts mit Sheds als Oberlichter für die Dachgeschosswohnungen überhöht.
Für die Orientierung und Atmosphäre der neuen Arkonahöfe waren die Themen Haus und Straße, Haus und Hof und Haus und Erschließung die leitenden Motive.
Die beiden Zugänge von der Straße aus und auch die Tiefgaragenzufahrt werden mit einer typischen Berliner Farbe in ochsenblutrot gestrichen, die sich auch in der Gestaltung der Treppenhauszugänge in den Höfen wiederfindet.
Die Erdgeschosse zur Wolliner Straße werden als Gewerbeflächen errichtet.
Die verschiedenen Hofbereiche gliedern sich in den „Steinpatio“, den „Gräsergarten“ und die „Berliner Hoflandschaft“.

Projektstatus

Baubeginn 2015
Fertigstellung 2017

Auftraggeber

Natulis Group AG
Hackesches Quartier, Litfasz-Platz 2
101718 Berlin

Planungleistung

Planung LP 1-5

Projektdaten

1 Haus
60 Wohnungen
2 Gewerbeeinheiten
6.391 m² Wohnfläche

Projektadresse

Kremmener Strasse 9-11 / Wolliner Strasse 18-19
10435 Berlin Mitte